Braunschweig. Rüdiger Schmidt aus Braunschweig spielt seit seiner Kindheit Klavier. Bekannt wird der 53-Jährige aber nun erstmals durch die TV-Show „The Piano“.

Das Klavierspielen ist seine große Leidenschaft: Seit dem siebten Lebensjahr ist Rüdiger Schmidt dem Instrument verfallen und schließlich hat ihn seine Tastenliebe sogar ins Fernsehen gebracht. Anfang Oktober war der Braunschweiger in der Vox-Musikshow „The Piano“ zu sehen.

Weil Schmidt regelmäßig seine Profile bei Facebook und Instagram mit Videos bestückt, in denen er Klavier spielt, hatte eine Talentsucherin für die Sendung ihn dort im vergangenen Jahr entdeckt und direkt angeschrieben. Es folgten ein Telefoninterview und eine Einladung zu einem Vorspielen in Köln zu kommen. „Ich hatte eine Woche, um Urlaub einzureichen und die Stücke zu proben“, erzählt Rüdiger Schmidt.

Warum ein Braunschweiger bei der TV-Show „The Piano“ dabei war

Nach dem Termin in Köln im Herbst zog sich die Entscheidung, ob der 53-Jährige dabei sein würde, für ihn „wie Kaugummi“. Ende Februar dann der erlösende Anruf: Er würde ins Fernsehen kommen. „Ich war so happy“, erinnert sich Schmidt.

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Im Fokus der Sendung „The Piano“ stehen unentdeckte Talente aus ganz Deutschland. In vier deutschen Großstädten (Karlsruhe, Leipzig, Münster und Berlin) zeigten sie ihr Können am Klavier in der Öffentlichkeit: mal am Hauptbahnhof, mal in einem Einkaufszentrum – nichtsahnend, dass sie dabei prominente Beobachter hatten. Denn hinter den Kulissen kommentierten der Musiker Mark Forster und der renommierte Pianist Igor Levit die Performance aller Kandidaten. Die Aufzeichnung, zu der Schmidt eingeladen wurde, war im Mai in Karlsruhe. „Das war ausgerechnet der Ort, der von meinem Wohnort am weitesten weg war“, berichtet er.

Wie sich Braunschweiger Rüdiger Schmidt auf die TV-Show „The Piano“ vorbereitet hat

Doch zunächst einmal, „mussten neue Klamotten her!“, erzählt Schmidt, der als Versuchsingenieur in der Fahrzeugsicherheit bei Volkswagen in Wolfsburg arbeitet. Eigentlich mache er sich nicht viel aus „Gewändern“. Bei der Wahl seines Outfits für den Auftritt bewies er dennoch ein glückliches Händchen: „Der Style ist amtlich, die Schuhe auch“, attestierte Mark Forster.

The Piano
Der Braunschweiger Rüdiger Schmidt nahm am Vox-Format „The Piano“ teil. Das Foto zeigt ihn in jüngeren Jahren. © oh | Privat

Seinen Auftritt und die Aufzeichnung in Karlsruhe sind dem Hobbypianisten noch lebhaft in Erinnerung. „Ich reiste am Tag vorher an und sah am Bahnhof schon das verhüllte Klavier und den Kamera-Ausleger“. Am Drehtag nahm ihn eine Mitarbeiterin des Teams in einem Hotel gegenüber dem Bahnhof in Empfang. Schnell einmal abgepudert, kurzes Einspielen in einem Probenraum und los: „Ich gab ein kleines Interview und wurde dann gefilmt, wie ich in Richtung Bahnhof laufe. Dort wurde mir die Moderatorin Annika Lau vorgestellt. Es war schon ein wenig aufregend, als die professionellen Kameraleute mich filmten“, schildert Schmidt.

So hat sich der große Auftritt im Fernsehen für Braunschweiger Rüdiger Schmidt angefühlt

Dann der große Moment. Er spielt „I Don’t Like Mondays“ von den Boomtown Rats. „Ok, der ist cool“, befindet Igor Levit. Mark Forster findet „das Tempo ein bisschen zu wild“. Doch das soll so: „Ich liebe es zu improvisieren, Lieder zu verändern, vielleicht auch mal in einem anderen Rhythmus zu spielen“, erklärt der 53-Jährige in die Kamera.

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Und weil es in dem Format auch um die Lebensgeschichte der teilnehmenden Pianisten geht, und was ihnen das Klavierspiel bedeutet, erzählt er auch, dass er seit seinem 7. Lebensjahr spielt, dass er 18 Jahre lang Unterricht hatte und dass ihn das Klavier bei einem Klinikaufenthalt „da rausgeholt“ habe – gemeint ist das Tief seiner bipolaren Erkrankung. Heute sei er mit Medikamenten gut eingestellt und damit „meistens auf der Sonnenseite“.

The Piano
Rüdiger Schmidt (rechts) mit Sänger Mark Forster. © oh | Privat

„Der packt mich, der macht mir richtig gute Laune“, versichert Igor Levit seinem Jurypartner Mark Forster nach Schmidts Auftritt. Da ahnt dieser noch immer nichts von den illustren Zuschauern im Hintergrund. Später an diesem Tag, als alle 16 Pianistinnen und Pianisten im Bahnhof öffentlich gespielt haben, kommen sie zusammen. Eine Überraschung ist angekündigt. „Ich habe an einen Notenschlüssel aus Schokolade gedacht“, erzählt Rüdiger Schmidt. Noch einmal darf er ans Klavier. „Eine Mitarbeiterin sagte mir, dass ich etwas zum Anheizen spielen sollte. Da habe ich ‚Jump‘ von Van Halen auf die Tasten geschmissen.“

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Braunschweiger trifft Musikstar Mark Forster: Eine tolle Erfahrung

Und dann gesellten sich plötzlich Forster und Levit zu der Gruppe. „Wir wussten doch nicht, dass sie uns bei unseren Auftritten die ganze Zeit beobachtet hatten“, so Schmidt. Die Beiden gaben bekannt, welcher Teilnehmer aus der Karlsruher Gruppe beim Abschlusskonzert in der historischen Stadthalle Wuppertal teilnehmen durfte. Aus jeder der vier Aufzeichnungsstädte fiel die Wahl auf eine Person. Rüdiger Schmidt war nicht dabei. Dennoch fällt sein Fazit positiv aus: „Es war für mich eine tolle Erfahrung, hinter die Kulissen einer Fernsehproduktion zu schauen“.

The Piano
Der Braunschweiger Rüdiger Schmidt nahm am Vox-Format "The Piano" teil. Der spielt seit dem siebten Lebensjahr Klavier. © oh | Privat

Dass er die Teilnahme an „The Piano“ jedoch erst zwei Wochen vor Ausstrahlung der Sendung am 8. Oktober auf seinen Social Media-Kanälen teilen durfte, sei ihm schon schwer gefallen. Zwei Dinge sind es, die Rüdiger Schmidt aus seinem Piano-Abenteuer als Resümee mitnimmt: „Im Team der Show waren alle super freundlich und auch die Rückmeldungen von Mark und Igor waren sehr wertschätzend. So einen Umgang wünsche ich mir auch noch mehr im Berufsleben“. Und schließlich: „Es war eine tolle Erfahrung und ich würde sie gerne wiederholen“.

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