Pöhlde. Über die Regenbogenflagge wird dieser Tage viel gesprochen. Wäre sie ein Statement an den Rathäusern der Region? So denkt der schwule Max Lange aus Pöhlde.
Max Lange leitet den Jugendraum in Pöhlde, er hat außerdem einen Sitz im Jugendrat in Herzberg. Der junge Mann lebt offen schwul und hat dem Harz Kurier erzählt, wie er damit im ländlichen Raum klarkommt und was er damit erlebt:
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Auch über die Flaggendebatte hat er sich so seine Gedanken gemacht. Max plädiert dafür, die Regenbogenfahne vorerst nicht an den hiesigen Rathäusern zu hissen. Warum, das erklärt der junge Mann hier:
Regenbogenflagge im Harz: Hier spricht Max Lange aus Pöhlde darüber

Flaggen, einschließlich der Pride Flagge, dienen im Allgemeinen dazu, Stolz und Sichtbarkeit auf einzelne Nationen oder Gruppen zu fördern. Ich persönlich begrüße die zunehmende Sichtbarkeit der Flagge, da sie ein Zeichen für mehr Akzeptanz und Normalität der ‚LGBTQ+ Community‘ ist.
„Flaggen, einschließlich der Pride Flagge, dienen im Allgemeinen dazu, Stolz und Sichtbarkeit auf einzelne Nationen oder Gruppen zu fördern.“
Hier sind die Bilder: Der Christopher Street Day in Herzberg in 24 Fotos
Was ist die LGBTQ+-Community?
Die LGBTQ+-Community umfasst lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere Menschen sowie alle weiteren Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen, die nicht heteronormativ sind. Es ist eine Gemeinschaft, die sich durch gemeinsame Erfahrungen und einen Kampf für Gleichberechtigung und Anerkennung auszeichnet.
L steht dabei für „Lesbisch“, das „G“ für den englischen Begriff „Gay“ (deutsch: schwul) und das „B“ steht für den Begriff „bisexuell“. Das sind Menschen, die sich zu Männern wie zu Frauen hingezogen fühlen. Das „T“ steht für den Ausdruck „Transgender“. Das sind Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. Q steht für den englischen Begriff „queer“. Es ist eine Art Sammelbegriff für Menschen, die sich nicht als heterosexuell betrachten. Das +-Zeichen am Ende weist auf alle anderen Menschen hin, die sich nicht als heterosexuell beschreiben, die sich aber auch nicht mit den vorher genannten Begriffen beschreiben würden.
Max Lange: Ziel der Politik sollte ein harmonisches Miteinander sein
„ Natürlich wird es Menschen geben, die diesen ‚Regenbogenfirlefanz‘ nicht mögen, aber das gehört zum Leben dazu.“
Ich kann die Ablehnung von Herrn Merz nicht nachvollziehen, der argumentiert, dass der Bundestag kein Zirkuszelt sei. Das oberste Ziel der Politik sollte es doch sein, ein harmonisches Miteinander zu fördern. Natürlich wird es Menschen geben, die diesen Regenbogenfirlefanz nicht mögen, aber das gehört zum Leben dazu und gewinnt zunehmend an Aufmerksamkeit.
Unbekannte Abkürzung und zu wenig Aufklärung
„Vermutlich ist es also Stand jetzt noch keine gute Idee, die Regenbogenflagge am Rathaus zu hissen, ehe man nicht die Leute über die Hintergründe aufklärt.“
Leider wird über die LGBTQ+-Community, insbesondere in ländlichen Gebieten, viel zu wenig Aufklärungsarbeit geleistet, was zu anhaltender Ablehnung führt. Vermutlich ist es also Stand jetzt noch keine gute Idee, die Regenbogenflagge am Rathaus zu hissen, ehe man nicht die Leute über die Hintergründe aufklärt. An Jugendzentren oder Schulen hingegen, welche ohnehin auf die jungen Menschen abzielt, stelle ich mir das etwas weniger kritisch vor.
Die Regenbogenflaggendebatte: Der Hintergrund
Alle reden über Flaggen. Auch im Bundestag. Am 26. Juli soll der Christopher Street Day (CSD) in Berlin stattfinden. Die Regenbogenflagge wird an diesem Tag wohl nicht am Reichstag wehen. In den Vorjahren war das Bild noch ein anderes, in diesem Jahr hat sich Bundestagspräsidentin Julia Glöckner dagegen entschieden und Rückendeckung von Kanzler Friedrich Merz bekommen. „Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt“, sagt Merz dazu bei Sandra Maischberger im Fernsehen. In Herzberg wird es in diesem Jahr weder eine bunte Flagge noch einen Christopher Street Day geben. Nachdem die Premiere im vergangenen Jahr 2024 viel Lob bekam, findet das Event in diesem Jahr nicht statt. Das bestätigt die Stadt Herzberg auf Nachfrage des Harz Kurier. Dennoch, die Flaggenfrage hört man auch im Harz.
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