Mitten im Mittelmeer, zwischen Kreta und der Peloponnes, liegt Antikythera – eine abgelegene Insel mit kaum mehr als 20 ständigen Bewohner*innen. Um dem demografischen Niedergang entgegenzuwirken, setzt die kleine Gemeinde nun auf ein ungewöhnliches Mittel: Sie zahlt Neuankömmlingen monatlich bis zu 500 Euro, um sie zur dauerhaften Ansiedlung zu bewegen. Das Angebot richtet sich an alle, die mit dem Gedanken spielen, auszuwandern – vor allem aber an junge Familien. Doch aufgepasst: ganz ohne Bedingungen geht es nicht.
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Auswandern nach Antikythera: Dein Job ist entscheidend
Das Inselleben auf Antikythera ist kein romantischer Ausstieg für ein Sabbatjahr. Die finanzielle Unterstützung wird nur gewährt, wenn sich Familien langfristig niederlassen und aktiv zum Erhalt der Gemeinschaft beitragen. Ziel ist es, nicht nur das Dorfleben zu erhalten, sondern auch die lokale Schule vor der Schließung zu bewahren.

Familien, die sich für das Leben auf Antikythera entscheiden, bekommen für bis zu drei Jahre monatlich maximal 500 Euro. Die Höhe des Betrags richtet sich dabei nach den konkreten Lebensumständen und dem Engagement der Zuziehenden. Damit allein ist es jedoch nicht getan. Die Insel sucht keine digitalen Nomaden, sondern Menschen mit praktischen Berufen: Bäcker*innen, Landwirte, Fischer*innen oder Handwerker*innen sind gefragt – Tätigkeiten, die für das tägliche Leben auf der Insel unverzichtbar sind.
Auswanderer finden auf der Insel Entschleunigung
Antikythera bietet Ruhe und Ursprünglichkeit, aber verlangt auch Anpassung. Die Infrastruktur ist einfach. Bei starkem Wellengang kann die Insel tagelang von der Außenwelt abgeschnitten sein. Versorgungslücken, improvisiertes Handwerk und gegenseitige Hilfe sind feste Bestandteile des Alltags.

Dennoch finden sich hier Qualitäten, die anderswo längst verloren gegangen sind: eine intakte Natur mit seltenen Tierarten wie Eleonorenfalken und kretischen Wildziegen, klare Luft, keine Autoschlangen, kein Lärm. Wer sich integriert, erlebt ein tiefes Gemeinschaftsgefühl – jeder kennt jeden, Hilfsbereitschaft gehört zum Alltag. Auch kulturelle Teilhabe ist erwünscht: Die Teilnahme an Dorffesten und Nachbarschaftshilfe gelten als selbstverständlich.
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Nicht für jeden geeignet
Die finanzielle Unterstützung soll dabei nicht als Belohnung verstanden werden, sondern als Starthilfe für jene, die einen echten Beitrag zum Erhalt der Insel leisten wollen. Wer nur für eine Saison kommt oder sich nicht in das Dorfleben einfügt, hat keinen Anspruch auf die Förderung. Ein dauerhaftes Engagement ist die Grundvoraussetzung.

Antikythera ist kein Ort für Menschen, die Komfort und Anonymität schätzen. Aber für all jene, die bewusst ein entschleunigtes Leben in enger Gemeinschaft und mit viel Eigenverantwortung suchen, könnte die Insel eine echte Chance sein – nicht nur für einen Neuanfang, sondern auch für ein Leben im Einklang mit Natur und Tradition.
Antikythera: Eine gute Möglichkeit für Auswanderer
Ob sich dieses Modell als nachhaltig erweist, bleibt abzuwarten. Klar ist: Die Verantwortlichen auf Antikythera setzen nicht auf kurzfristige Attraktivität, sondern auf langfristige Bindung. In Zeiten, in denen viele ländliche Regionen Europas um ihre Existenz kämpfen, ist ihr Konzept ein bemerkenswerter Versuch, eine Inselgemeinschaft neu zu beleben.
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